Geschichten


 

Mein Umzug in ein neues Leben

 

Die Geschichte von mir und meinem Frauchen und Herrchen begann an einem windigen Januartag. In der Nacht war ein schwerer Wintersturm über mein Zuhause gezogen. Ich war vor lauter Angst aus meinem Gehege ausgebüxt, und hatte mich unter einem Auto verkrochen. Dort blieb ich, bis ich am nächsten Morgen aufgeregte Stimmen hörte. Offensichtlich suchte meine Familie nach mir. Denn heute war mein grosser Tag. Der Tag, an dem ich den Schritt in ein neues Leben machen sollte. Ich war die Einzige, die keine Ahnung davon hatte.

Aber plötzlich standen da zwei neue Menschen vor mir. Mir dämmerte, dass ich diese Beiden kannte. Genau, sie hatten meine Geschwister und mich schon ein paar Mal besucht und zusammen waren wir spazieren gegangen. Mein neues Frauchen nahm mich also nach einer kurzen Begrüssung auf den Arm, und stieg mit mir ins Auto ein. Langsam begann ich zu ahnen, dass sich mein Leben verändern könnte. Sollte ich nun etwa zu ihnen gehören? War das mein neues Rudel? War das jetzt gut oder schlecht für mich? Heute bin ich erwachsen und weiss - das war das Beste, was mir hatte passieren können!

 

Hundeerziehung oder anders gesagt... Action für den Hund, viel Geduld für Frauchen

 

Meine neuen Menschen waren Anfänger in Sachen Hundeerziehung. Ich machte es ihnen aber auch nicht allzu schwer, denn grundsätzlich war ich ein Musterwelpe. Aber sind wir ehrlich, allzu perfekt ist doch langweilig. Mein Frauchen hatte sich also zum Ziel gesetzt, mir das Einmaleins der Hundeerziehung beizubringen. Zu diesem Zweck besuchten wir die Welpenspielgruppe, einen Junghundeerziehungskurs und so weiter und so fort. Sobald wir auf dem Platz standen, war ich immer total aufgeregt. Und dann gab es kein Halten mehr. Frauchen löste die Leine und ich rannte los. Drehte meine Hochgeschwindigkeitsrunden rund um den Übungsplatz, setzte da und dort meine Duftmarken und wenn ich es für richtig hielt, kehrte ich glücklich an ihre Seite zurück. Bereit zu weiteren Taten, versteht sich von selbst. Das kam unterschiedlich gut an; mehr muss ich dazu nicht sagen, oder? Aber die Menschen kapierten sowieso viel zu wenig. Wir besuchten doch die Hundeschule, um Fun zu haben? Oder etwa nicht.  Also, rumsitzen, zuhören und zuschauen - nein, das war nicht mein Ding und frustrierte mich total. Frust soll man doch rauslassen und nicht in sich hineinfressen, hab ich jedenfalls mal gehört. Ein Tipp am Rande für meine Artgenossen: Lautes, anhaltendes Bellen hilft. Ich versichere euch, ich konnte schon damals laut bellen und ich hatte schon immer Ausdauer, viel Ausdauer. Die Hundetrainer waren der Meinung, dieses Bellen sei eine Unart und Frauchen solle dies ignorieren, korrigieren oder etwa hinnehmen? Einig waren die sich jedenfalls nicht und eine Patentlösung hatte auch keiner parat. Was soll ich dazu sagen? Die haben's einfach nicht geschnallt. Dabei war es so einfach. Eine Stunde lang voll Action und ich wäre total glücklich gewesen. Soll nicht heissen, dass mir das Training keinen Spass gemacht hat. Nein, ich hatte immer Spass und wollte viel lernen. Und mein Frauchen hat nie aufgegeben, ist ruhig geblieben, hat Geduld bewiesen und mir so das Einmaleins der Hundeerziehung und vieles mehr beigebracht. Bis heute besuchen wir zusammen die Hundeschule und sind immer noch begeistert bei der Sache.

 

Übrigens, den Blick habe ich in den letzten Jahren perfektioniert. Tja, Übung macht den Meister.